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Ihre Meinung ist gefragt

Die Stadt Blaubeuren entwickelt ein neues Verkehrskonzept für die Innenstadt. Ziel ist es, den Verkehrsdruck zu reduzieren und somit die Aufenthaltsqualität nachhaltig zu erhöhen. Dabei spielen zahlreiche thematische Aspekte eine Rolle, z.B. die Lage und Ausgestaltung einer Fußgängerzone, die Frage der Parkierung und der Parkraumbewirtschaft, die Lenkung des Verkehrs oder auch mögliche Ausnahmeregelungen.

Das fertige Konzept soll möglichst optimal zu den heutigen, aber auch zufünftigen Anforderungen und Bedarfen passen. Im Rahmen der Erarbeitung fließen deshalb auch die Anliegen, Ideen und Argumente der Bürgerschaft ein.

Hier an der Pinnwand werden wir alle Beiträge, die im Rahmen des Beteiligungsprozesses eingehen veröffentlichen. Darüber hinaus werden wir die Kernaussagen aus allen Beiträgen regelmäßig extrahieren und als Überblick darstellen. So sind Sie immer auf dem neuesten Stand. Machen Sie mit! Wir freuen uns auf Ihre Beiträge. 

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Folgende Fragen können als Orientierung dienen:

  • Wo soll Ihrer Meinung nach die Fußgängerzone eingerichtet werden? Welche der möglichen Varianten halten Sie für die beste?
  • Was spricht aus Ihrer Sicht für oder gegen diese Variante?
  • Welche Aspekte sind Ihnen - als Fußgänger:in, Radfahrer:in, Autofahrer:in - bei der Erstellung eines neuen Verkehrskonzeptes besonders wichtig? Was muss beachtet werden?
Achtung: Der Zeitraum für die Bürgerbeteiligung zum "Verkehrskonzept Innenstadt" endete am 03. Juni 2022. Leider können Sie keine weiteren Beiträge in den Prozess einbringen.

Wir werden nun alle Beiträge sichten, ordnen und die Kernaussagen herausziehen, damit alle Aussagen, Vorschläge und Ideen in den weiteren Prozess einfließen können. Hier auf der Beteiligungwebsite halten wir Sie außerdem über den weiteren Prozess auf dem Laufenden, schauen Sie also gern auch immer wieder hier vorbei.

Inhalte mit dem Schlagwort parken .

Mir persönlich gefällt Variante 8 und Variante 3 am besten.

Für Variante 8 spricht, dass die Bergstraße Einbahnstraße bleibt und, dass die Mauergasse eine Einbahnstraße würde (da diese sehr schmal ist).
Für Variante 3 spricht, dass die Bergstraße Einbahnstraße bleibt und, dass die Webergasse keine Fußgängerzone wird

Gegen Variante 8 spricht meiner Ansicht nach, dass die Webergasse keine Fußgängerzone werden sollte und die Karlstraße sollte nur an den Wochenenden in den Sommermonaten eine Fußgängerzone sein.
Gegen Variante 3 dagegen spricht, dass die Karlstraße nur an den Wochenenden in den Sommermonaten eine Fußgängerzone sein sollte und, dass die Mauergasse eine gegenläufige Straße bleibt.

Eine Ideale Variante wäre, wenn der touristische Verkehr aus der Alt-/ Kernstadt komplett verbannt und Parkmöglichkeiten am Bahnhof / Handelsgebiet (...) geschaffen werden. Gegebenenfalls könnte ein Busshuttle an den Wochenenden angeboten werden. Auch ist es aus unserer Sicht ausreichend, wenn die Karlstraße zwischen Straub und Rathaus ausschließlich an den Wochenenden in den Sommermonaten zur Fußgängerzone wird. Dass die Webergasse zur Fußgängerzone werden soll, ist nicht verständlich.

Die Bergstraße wurde in den 70er Jahre asphaltiert. Größtensteils wurde die Straße, welche als Einbahnstraße und Anwohnerparken konzipiert wurde, von den Anliegern durch Anliegerbeiträge finanziert. Daher gilt es die Bergstraße weiterhin als Einbahnstraße zu erhalten, was in der Variante 3 und 8 möglich ist. Wenn die Bergstraße zur gegenläufigen Straße umgestaltet werden würde, dann werden die bisherigen Nachteile der Bergstraße verstärkt: z.B. kein Gehweg auf der linken Straßenseite, Anwohnerparken nicht ausreichend möglich, die Straße ist zu schmal für gegenläufigen Verkehr. Kurzzeitparkplätze sind speziell in der Kernstadt und werktags erforderlich, um Besorgungen in der Altstadt zu erldigen, denn werktags steht der Schulhof nicht zur Verfügung.

30.05.2022, Anonym

Von den angebotenen Varianten kann eigentlich nur die Nr. 7 mit Abstrichen überzeugen. Die Erschließung für Anwohner und Geschäfte könnte aber noch verbessert werden - dadurch, dass das Ende der Webergasse (Ziegelgasse-Marktstraße) weiterhin verkehrsberuhigte Zone bleibt und die Ziegelgasse von oben her Einbahnstraße wird. Eine durchgehende Fußgängerzone von der Weilerstraße bis zum Roßmarkt ist ein überzeugendes Kernelement. Die Webergasse mit Verbindung zur Karlstraße und rund um die Stadtkirche ist mehr als naheliegend. Ein nicht zu akzeptierender Verkehr in beiden Richtungen in der Bergstraße bleibt hier außen vor, ein entscheidender Pluspunkt.

Blaubeuren ist eine Stadt der kurzen Wege und muss für Fußgänger in der Altstadt dringend sicherer und attraktiver umgestaltet werden. Radfahrer müssen sich, wie auch heute schon, mit Augenmaß und angepassten Geschwindigkeiten bewegen. Für den Schwerverkehr, da meine ich über 3,5 t, muss eine deutliche Beschilderung bereits an der B28 her und Mauergasse - Lindenstraße müssen für diesen gesperrt werden.
Touristischer Autoverkehr sollte in Richtung Graben gelenkt werden (Zone 20 km/h) mit einem deutlichen Hinweis, ebenfalls an der B28, auf die begrenzte Anzahl an Parkplätzen. Für technische Möglichkeiten zur "Füllstands" abhängigen Steuerung gibt es andernorts schon diverse Lösungen. Für mehr Parkplätze rund um den Bahnhof / EKZ gibt es sicher eine Reihe von Ansätze, die es zu diskutieren gilt. Eine Wegweisung von den Park- und Wohnmobilstellplätzen ist in Richtung Bahnhof meines Erachtens zwingend. Wenige Kurzzeitparkplätze für Erledigungen in der Altstadt sind absolut genügend, auch das Parkhaus in der Marktstraße eignet sich für derartige Besorgungen.
Mit Anwohnerparkausweisen und angepassten Markierungen / Beschilderungen müssen die Interessen der Bewohner gewahrt werden. Die verkehrsberuhigten Bereiche sollten dafür ausreichend sein.

30.05.2022, Karl-Heinz Irgang

Variante 8 gefällt mir am besten.

Auf keinen Fall sollte die Webergasse zur Fußgängerzone werden. Schon jetzt stelle ich fest, dass an den gesperrten Wochenenden dort kaum Fußgänger unterwegs sind. Warum also die Autos dort verbannen? Wegen einer Gastwirtschaft ?
Wir Blaubeurer brauchen diese Durchfahrt als Alternative. Der Touristenverkehr (Autos) sollte nicht auf Irrwegen umgeleitet werden. Besser wäre: Raushalten und am Ortsrand Parkhäuser gegen Gebühr einrichten. Das ist auch sonst überall üblich. Die Innenstadt gehört den An-/Einwohnern. Wir halten in der Nebensaison die Geschäfte am laufen und müssen sie auch mit dem Auto anfahren können. Sonst geht der Blaubeurer nach Ulm/ Ehingen einkaufen.

Parkhäuser beim Bahnhof und Jugendheim für die Touristen gegen Gebühr wären ideal. Touristen mit den Autos aus der Kernstadt verbannen. Die Entfernung zu Fuß ist zumutbar. Das geht auch in anderen Städten, dann laufen sie an den Geschäften vorbei und gehen rein - anstatt vorbeizufahren. Die Kernstadt muss für uns Blaubeurer mit und ohne Auto zugänglich sein, gerade zum Einkaufen. Unser Städtle ist am Talende, da ist es denkbar einfach, den Touristenverkehr am Rande der Stadt zu stoppen. Ein paar Meter zu Fuß zu gehen, kann jedem zugemutet werden, der unsere Sehenswürdigkeiten anschauen will. Andere Städte machen uns das vor.

29.05.2022, Kottmann

Ich bin für eine Fußgängerzone in der Karlstraße (Variante 3), jedoch ausschließlich am Wochenende und an Feiertagen und nur in den Sommermonaten.

Begründung:
Ich sehe zwei sehr unterschiedliche Konstellationen: An den Wochenenden in den Sommermonaten gibt es sehr viel touristischen Auto- und Fußgängerverkehr - da ist dringend Handlungsbedarf. Eine Fußgängerzone in der Karlstraße und ggf. ab Samstagmittag auch in der Webergasse gibt den Fußgängern Raum. Der touristische Autoverkehr und insbesondere der Parkplatz(such)verkehr kann mit ergänzenden Lösungen (z.B. Norma / Handelsgebiet mit Tranfer) o.ä. und verbesserter Beschilderung minimiert werden.
An normalen Werktagen, aber auch an Wochenenden in den Wintermonaten, gibt es wenige Touristen, in Wintermonaten auch keine Außenbewirtung. Hier mag jede Variante zwar Vorteile für die Einen bringen - aber auch genauso viele Nachteile für Andere - für betroffene Anwohner und Geschäfte ebenso wie für Besucher und Kunden.

Das Verbot von Autoverkehr betrifft viele Menschen, die aufs Auto angewiesen sind. Über Zweidrittel der Blaubeurer kommt aus Teilorten oder kann einen längeren Fußweg in die Altstadt nicht bewältigen oder hat nur eine kurze Besorgung auf einer Hin- oder Heimfahrt zu erledigen. Da spielt die Erreichbarkeit mit dem Auto eine entscheidende Rolle und ich befürchte, dass mit dem Fahrverbot in der Altstadt viele Besorgungen ins Handelsgebiet oder gleich in andere Orte verlagert werden.
Ich befürchte, dass mit einer Fußgängerzone zwar mehr Aufenthaltsqualität aber für weniger Fußgänger, also insgesamt mit weniger Frequenz in Geschäften und Cafes einhergeht. Besorgungen in der Stadt werden an normalen Werktagen leider meist nicht unter dem Aspekt Aufenthaltsqualität sondern unter dem Vorzeichen der Praktikabilität, der Effizienz und der Erreichbarkeit gemacht. Die heutige Fußgängerfrequenz an Werktagen ist gerade in der Karlstraße mit ihren breiten Gehwegen noch am besten mit dem Autoverkehr (im Schritttempo!) zu vereinbaren.

Die lang diskutierten Kurzzeitparkplätze in Karlstraße und Webergasse sind besonders unter der Woche, wenn der Schulhof nicht zur Verfügung steht, für Besorgungen in der Altstadt absolut wichtig. Eine Verlagerung des Verkehrs in Webergasse, Hirschgasse oder Mauergasse sowie ein Zweirichtungsverkehr in der Bergstraße ist für Anwohner, Besucher und Fußgänger dieser Straßen, die entweder keine oder nur unzureichende Gehwege haben, eine große Einschränkung der Wohn- und Aufenthaltsqualität. Leider gibt es keine optimale, ganzjährig einheitliche Lösung sondern nur die Möglichkeit die unterschiedlichen Interessen in einem guten Kompromiss für Bürger, Anwohner, Händler und Gastronomie sowie für Kunden, Besucher und Touristen zu finden. Die zeitliche Beschränkung auf Sommer und Wochenende halte ich für ein entscheidendes Kriterium, viele Vorteile mit möglichst wenigen Nachteilen zu vereinbaren: SaSo-FuZo im Sommer.

29.05.2022, Bärbel Kächele

Mir gefallen die Varianten 3 und 5 am besten.

Ich finde die Einrichtung einer Fußgängerzone in der Karlstraße bis zum Rathaus gut, die Webergasse muss aber offen bleiben. Die Einrichtung einer Einbahnstraße in der Mauergasse wäre wichtig. Die Bergstrasse muss weiterhin Einbahnstraße bleiben, denn es ist dort schon gefährlich genug.

Besucher sollten am besten im Industriegebiet parken und mit Shuttle-Service in die Stadt gefahren werden, dann werden  automatisch die Autos in der Innenstadt reduziert und die Parkplatzsituation wird besser.

29.05.2022, Ehrhardt

„Wir können mehr daraus machen“: Dieses Zitat von BM Jörg Seibold möchte ich aufgreifen. Er stellt in einem Video fest, dass zu viel Verkehr im Städtle ist und lädt ein, über neue Ansätze nachzudenken. Dazu im Folgenden meine Beobachtungen und Überlegungen.

Meine Beobachtungen:

  • Keine der acht von Modus Consult vorgestellten Varianten überzeugt, da sie zu kurz greifen und den bestehenden KFZ-Verkehr in der Innenstadt nur anders verteilen würden.
  • Es besteht ein großer Unterschied zwischen der Hauptsaison von April bis Oktober und der Zeit zwischen November und März. In dieser Zeit gibt es erheblich weniger touristischen Verkehr. Auch gibt es von April bis Oktober einen großen Unterschied zwischen den Wochentagen Montag bis Freitag, sowie an den Samstagen, Sonn- und Feiertagen. In diesem Zeitraum ist ein großer Teil des Verkehrs auch wetterabhängig. Diese Aspekte wurden in dem Gutachten gar nicht oder kaum berücksichtigt (Untersuchung nur an 3 Tagen im Juli 2019, keine Daten im Zeitraum November bis März, kein Feiertag berücksichtigt, keine vergleichbaren Zahlen aus Vorjahren, Verkehrsunfall auf der B 28 mit Vollsperrung an einem der untersuchten Tage).
  • Bei keiner der vorgestellten Varianten wird untersucht, wie sich die Nutzung der vorhandenen privaten Parkplätze im Handelsgebiet und beim NORMA an Feiertagen und an Sonntagen auf den Verkehr in der Innenstadt auswirken würde.

Meine Überlegungen:

  • Kein Parkhaus auf dem Graben oder auf dem Gelände des bisherigen Feuerwehrhauses, da jedes Parkhaus mehr Verkehr in die Innenstadt zieht und viel Geld kostet, sowohl bei der Erstellung, als auch beim Unterhalt.
  • Der touristische Verkehr muss weitestgehend aus der Altstadt herausgehalten werden.
  • Bevor über zusätzliche Parkplätze nachgedacht und zusätzliche Flächen versiegelt werden, muss ernsthaft, untersucht, geprüft, und verhandelt werden, ob und wenn ja wie die privaten Parkplätze im Handelsgebiet und ggf. auch beim NORMA genutzt werden können.
  • Eine Fußgängerzone oder eine Zone, in der nur Anliegerverkehr erlaubt ist, soll an Feiertagen und an Samstagen und Sonntagen in der Zeit von April bis Oktober eingerichtet werden. Diese Zone soll die Karlstraße vom Bohlegschen Haus bis zum Rathaus, die Webergasse, die Klosterstraße bis zum Waldhorn und die Blautopfstraße umfassen.
  • Der Verkehr muss aus den Richtungen Gerhausen, Schelklingen, Sonderbuch und B 28 sehr deutlich auf die vorhandenen Parkplätze gelenkt werden. Es müssen deutliche Schilder angebracht werden: „Von April bis Oktober: An Feiertagen und an Sonntagen Zufahrt zur Altstadt nur für Anwohner möglich.“
  • Bei der Einmündung der Lindenstraße in die Sonderbucher Steige ist ein deutliches Schild notwendig: „Keine Zufahrt zum Blautopf und zur Altstadt“
  • Radfahrer, Fußgänger und KFZ müssen in der gesamten Altstadt gleichberechtigt sein.
  • In der Karlstraße vom Bahnhof bis zum Bohleg‘schen Haus soll auf beiden Seiten ein breiter Streifen für Radfahrer eingerichtet werden. Der Radverkehr wird dadurch sicherer macht und der Verkehr fließt langsamer. Dies entspricht der Atmosphäre der attraktiven Innenstadt. 
  • Beim Alten Güterbahnhof soll eine Mietstation für Pedelecs eingerichtet werden. Diese können zum Besuch der Innenstadt, auch zum Einkauf genutzt werden, auch weil der ÖPNV mehr an Bedeutung gewinnen wird.
  • Von den Parkplätzen im Handelsgebiet soll an Feiertagen und an Sonntagen ein Pendelverkehr möglichst mit E-Mobilen über den Bahnhof zur Innenstadt eingerichtet werden. Dadurch wird der Verkehr, der in die Innenstadt geht, reduziert.
  • Der attraktive Fußweg vom Bahnhof zur Innenstadt durch die Schlosswiesen soll deutlicher ausgeschildert werden. - Über einen Expressbus, den man über eine App buchen kann (bspw. wie in Pfaffenhofen an der Ilm ) soll nachgedacht werden.

Als Sofortmaßnahme und als Übergang schlage ich vor:

  • Fußgängerzone in der Karlstraße und in der Webergasse Sonntagen und an Feiertagen von April bis Oktober
  • Die Bergstraße soll nach wie vor eine Einbahnstraße sein
  • Die Mauergasse soll eine Einbahnstraße werden
  • Die Lindenstraße und die Blautopfstraße darf nur von Anwohnern befahren werden
  • Der Parkplatz am Roßmarkt soll ein Anwohnerparkplatz, kein öffentlicher Parkplatz 
  • Die neue Beschilderung bei der Einmündung der Lindenstraße soll beibehalten werden

Wir leben in einer Zeitenwende, in der über die vorhandenen Ressourcen und Verkehrskonzepte neu und zukunftsweisend nachgedacht werden muss. Blaubeuren könnte ein Vorreiter für ein innovatives Mobilitätskonzept werden, das sowohl für die Bewohner als auch für Gäste attraktiv ist. Bei den von modus consult vorgestellten Varianten ist davon leider nichts zu finden. Ich wünsche mir eine breite Diskussion, nicht nur schriftliche Sammlung von Rückmeldungen, bei der Suche nach Lösungen, innovative Verkehrsplaner und einen mutigen Gemeinderat, der diesen Diskussionsprozess zulässt und am Ende eine zukunftsfähige Lösung verabschiedet, bei der der Individualverkehr nicht einseitig berücksichtigt und bevorzugt wird.

29.05.2022, Eberhard Fuhr

In meinen Augen wird keine dieser Varianten große Besserungen bringen. Es geht bei allen nur um Verlagerungen der Problematik: Entweder wird der Tourist oder Bürger X oder Bürger Y - je nach Wohn- oder Aufenthaltsort in Blaubeuren - profitieren oder verlieren. Es wird nicht weniger Verkehrsaufkommen geben, kein Fahrzeug weniger die Alt- bzw. Kernstadt durchqueren. Echte Entlastung erreicht man erst, wenn man Fahrzeuge effektiv aus der Stadt raushält oder sie rasch und unkompliziert zum Parken bringt.
Eine Idee, wie man das erreichen kann, ist in keiner Variante Gegenstand der Diskussion.
Schade, ich nehme nämlich an, dass man sich lange Zeit nach diesem aufwändig betriebenen Prozess in der Glückseligkeit wähnt, konsens-, bürger- und vordergründig lösungsorientiert gearbeitet und entschieden zu haben. Dabei empfinde ich das dann nur als vermeintliche Lösung. Wie in dem Video zu dieser Bürgerbeteiligung aufgeworfen wurde, ist es natürlich immer so, dass man nicht alle zufriedenstellen kann. Aber gerade da wünsche ich mir von den gewählten Volksvertretern, Schwerpunkte zu setzen.

Was ist zukunftsorientiert für Blaubeuren für richtig und wichtig? Soll es die Entlastung der AltstadtbewohnerInnen sein? Oder eine entspannte Atmosphäre für bummelnde Touristen? Eine Förderung der Gastronomie und des Einzelhandels? Alles wird man nicht bekommen können, aber worin liegt schwerpunktmäßig unsere Zukunft? Das sollte entscheiden!

Ich warne davor, alle Befindlichkeiten aller abbilden zu wollen, die repräsentative Demokratie hat auch ihren Sinn. Die meisten genannten Aspekte und Ideen liegen ja auch ohnehin auf der Hand. Da nun aber so ein kosten- und zeitintensives Prozedere gestartet wurde, nehme ich an, dass am Ende irgendeine Idee verabschiedet werden wird, es gibt hierdurch schließlich einen gewissen Erfolgsdruck - die Mühe soll ja in etwas münden.

Für den Fall möchte ich zumindest einige Gedanken teilen, die ich zu all den vorliegenden Varianten des neuen Verkehrskonzeptes habe:
1. Ich finde es unverständlich, warum man evtl. mehr Verkehr in der Straße „Auf dem Graben“ tolerieren würde, egal für welchen Effekt an anderer Stelle. Buchstäblich alle Einrichtungen für Kinder und Jugendliche befinden sich im direkten Umfeld dieser Straße: Grundschule, Gemeinschaftsschule, Kindergarten, Gymnasium, Musikschule, Sportplatz, Sporthalle, Hallenbad, Spielplatz. Die allermeisten Blaubeurer Kinder werden hier an einem Punkt des Tages diese Straße nutzen, überqueren, beschreiten. Bereits jetzt ist es trotz Zone 30 ein massiver Gefahrenpunkt in der Stadt für die jüngste und jüngere Bevölkerungsgruppe. Ich habe in dieser Straße unzählige Beinaheunfälle erlebt und man kann nur von Glück sprechen, dass hier noch kein größeres Unglück geschehen ist.
Hinzu kommt, dass am sich hier zudem befindenden Busparkplatz, aber auch an den sonstigen Parkplätzen der Straße, Touristen einfach so auf die Straße laufen oder auch die vorhandenen Gehwege nicht nutzen, aus welchen Gründen auch immer (ein Gehweg, der im Übrigen so schmal ist, dass ein Kinderwagen und ein Rollator nicht aneinander vorbeikommen, man muss für so ein Ausweichmanöver regelrecht auf die Straße treten!!).
Kurzum: Anstatt hier noch mehr Fahrzeuge durchzujagen, sollte eher das Gegenteil das Ziel sein, um unserer Kinder Willen. Vielmehr wünsche ich mir hier mehr Schutz der jüngeren Bevölkerung, z.B. durch Bremsschwellen, die den Verkehr ohne große Mühe beruhigen könnten. Mehr Verkehr wird all die Probleme und Gefahrenstellen an dieser Stelle jedoch sicher nicht entschärfen.

2. Bereits jetzt ist die Parksituation der BewohnerInnen in der Alt- und Kernstadt angespannt. Etliche dieser BewohnerInnen parken an den Parkplätzen Richtung Hallenbad, da sie schlicht keinen näheren Parkplatz finden. Bedenken Sie das bei all Ihren Vorhaben, denn es ist ein Leid, wenn man Einkäufe kilometerweit schleppen muss, Kleinkinder mit all dem begleitenden Versorgungszubehör durch die ganze Stadt trägt, BesucherInnen nicht wohnortsnah parken lassen kann etc. Die bereits jetzt schon raren Parkplätze der AnwohnerInnen sollten nicht noch mehr schwinden (z.B. wenn man auch an eine beidseitige Spurnutzung in der Bergstraße denkt).
Es braucht eine neue, wirksame Idee, v.a. Touristen ganz gezielt auf designierte Plätze zu leiten. Wir müssen es Touristen auch zumuten dürfen, dass sie ein wenig schlendernd verweilen auf dem Weg zum Blautopf.
Denn: Erst wenn ich weiß, wo die Touristen parken sollen, kann ich ein effektives Verkehrskonzept umsetzen. Auch dieser Gedanke fehlt leider in den acht Vorschlägen: Park-Konzept und Verkehrs-Konzept können meines Erachtens nicht losgelöst voneinander betrachtet und entschieden werden.

3. Der Tourismus ist ein Saison-Geschäft. Mit dem Ende der Sommerferien, d.h. Mitte September, flacht der Ansturm extrem ab. Bleibt dann die Fußgängerzone bzw. das Verkehrskonzept auch im schwächeren Tourismus-Halbjahr erhalten? Das habe ich noch nicht so recht aus den Vorschlägen herauslesen können.
Aber: Auch aus diesen Gründen würde ich dafür plädieren, sich vor allem an den Bedürfnissen der BewohnerInnen zu orientieren und nicht zu sehr an jenen der Touristen.

Insgesamt wünsche ich abschließend den Entscheidenden eine gutes und weises Händchen, möge sich die beste Idee im Sinne der Stadt und ihren BewohnerInnen durchsetzen!

28.05.2022, H.M.

Mir gefällt Variante 3 am besten, denn: Webergasse als Möglichkeit zur Abholung bleibt offen und Karlstrasse als Fußgängerzone sorgt für Beruhigung.

Zudem ist mir wichtig, dass Parken nicht mehr kostenlos sein sollte. Im Handelsgebiet gibt es genug Parkplätze. Da sollte am Wochenende ein Shuttle-Verkehr eingerichtet werden.

28.05.2022, Martin Berger

Für mich stellt keine der im Verkehrsgutachten genannten Optionen eine Lösung des eigentlichen Problems, nämlich des übermäßigen Verkehrsaufkommens, dar. Stattdessen wird damit eine Verlagerung des Problems erreicht. Künftig leiden also andere Bürger - welch ein Fortschritt.
Ein sinnvoller Ansatz wäre ein Parkkonzept mit Parkplätzen außerhalb der Stadt, vorzugsweise im Handelsgebiet, Bahnhof oder in der Nähe der Umgehungsstraße (Ende der Marktstraße) plus Shuttlemöglichkeit zu etablieren. Schnell umsetzbar wäre auch, Parkverstöße und Verkehrsverstöße auch an den Wochenenden und Feiertagen zu ahnden. An den Einfahrten zu den Wohnstraßen sollten zudem Schilder angebracht werden, sodass weder Park- noch Durchfahrtsmöglichkeiten bestehen (siehe Bsp. Metzingen).

Erst nachdem das umgesetzt ist (aber erst dann), lässt sich vielleicht mit einer der Varianten aus dem Verkehrsgutachten leben. Sollte jedoch keine Reduktion des Verkehrsaufkommens gelingen, so kann die Stadt gleich das nächste Verkehrsgutachten für die Entlastung der Randbereiche in Auftrag geben.

27.05.2022, A. Vollmer

Vorbemerkung: Die vorgeschlagenen Maßnahmen unterscheiden nicht zwischen der werktäglichen Alltagssituation in Blaubeuren und den Tagen mit gesteigertem Besucher- und Touristenverkehr, obwohl es sich dabei um zwei sehr unterschiedliche Szenarien handelt, die nicht über einen Kamm geschoren werden sollten. Wir kommentieren diese Szenarien hier separat. Dabei betrachten wir die verschiedenen Varianten nicht einzeln für sich, sondern Maßnahmen, die meist in mehreren Varianten vorkommen.

Werktägliche Alltagssituation

Bezüglich der Alltagssituation muss das oberste Ziel sein, den Verkehr möglichst gleichförmig auf die Altstadt zu verteilen, statt ihn auf einige Straßen zu konzentrieren und so eine einseitige Belastung der Anwohner zu verursachen; dies gilt insbesondere für die Bergstraße:
Für den in einigen Varianten vorgeschlagenen Zweirichtungsverkehr ist diese Straße baulich völlig ungeeignet, zumal dies auch Lieferverkehr mit LKWs einschließen würde (zu schmal, teilweise fehlender Gehweg). Zum anderen entstände für die Anwohner eine im Vergleich zu anderen Altstadtbereichen unverhältnismäßig hohe Verkehrsdichte.
Im Vergleich zur jetzigen Situation sollte sogar versucht werden, die Frequenz dadurch zu verringern, dass dem Verkehr aus Richtung Sonderbuch zu Zielen außerhalb der Altstadt die Entscheidung leicht gemacht wird, diese via B28 zu umgehen (verbesserte Einfädelung in die B28 durch Kreisverkehr, 20 km/h in der Bergstraße und ihrer Fortsetzung durch die Weilerstraße, stationärer Dauerüberwachung am abschüssigen Teil vor der Weilerstraße, verkürzte Grünphase an der Einmündung Karlstraße, bei gleichzeitig unveränderter Grünphase aus Richtung Graben, was den Abbiegestau vermeiden würde).

Kreuzung Karlstraße -Weilerstraße-Graben: Möglicherweise würde es zu einer Verkehrsberuhigung beitragen, wenn die Ampel durch vorrangberechtigte Fußgängerüberwege und rechts-vor-links Regelung ersetzt würde: Kein Spurt mehr, um noch knapp vor Rot durchzukommen, kein "Kavalierstart" mehr am Ende der Rotphase.

Webergasse und Karlstraße nördl. Weilerstr.: Es ist schwer nachzuvollziehen, warum die Geschäfte der Innenstadt direkt mit dem Auto erreichbar sein müssen, obwohl sie sich alle in fußläufiger Entfernung von den Parkplätzen am Graben, am Friedhof und anderen Stellen befinden. Dennoch muss man wohl die Bedenken der wenigen noch in der Innenstadt existierenden Geschäfte ernstnehmen, dass ihnen ein Teil der fußkranken Kunden verloren geht, wenn Karlstraße und Webergasse auch an Werktagen zu reinen Fußgängerzonen werden. Deshalb sollte hier stattdessen werktags die eilige Durchfahrt erschwert werden (10 km/h, mehrere Schwellen, wiederholte Kontrollen), um die Attraktivität der Durchfahrt zu verringern und gewissermaßen einen Mittelwert zwischen völliger Sperrung und freier Durchfahrt zu erreichen.

Lindenstraße: Die vorgeschlagene Einbahnrichtung zwingt die Anwohner der Blautopfstraße und ihrer östlichen Verzweigungen bei der Zufahrt aus Richtung Merklingen oder Urach zu einer Slalomfahrt via Bergstraße, Weilerstr., Graben, Mauergasse, Klosterstr. und erzeugt daher zusätzlichen Innenstadtverkehr.

Karlstraße zwischen Bahnhof und Weilerstr. Dieser Bereich ist nicht Teil des vorgestellten Konzeptes, muss aber als dicht bebaute Hauptzufahrt zur Innenstadt mitberücksichtigt werden. Um den Verkehr auf das langsamere Tempo in der Innenstadt einzustellen, vor allem aber um die die Lärmbelästigung der Anwohner zu verringern, sollte dieser Bereich einheitlich zu allen Tageszeiten als 30 km/h Zone ausgewiesen werden. Da Schilder in unserem Land bekanntlich sehr geduldig sind, muss dies durch eine konsequente Überwachung ergänzt werden.

Besucherstarke Tage

Für besucherstarke Tage vor allem während der Touristik Saison sind alle vorgeschlagenen Maßnahmen vergeblich. An solchen Tagen müssen die Karlstraße (nördl. Weilerstraße) und die Webergasse tatsächlich gesperrt werden. Noch wichtiger ist es aber, schon den Verkehrseinstrom in die Karlstraße vom südlichen Ende her zu verhindern, statt ihn möglicherweise mit einem ausgeweiteten Parkangebot noch extra anzusaugen. Es sei darin erinnert, dass sich im Sommer letzten Jahres in der Karlstraße häufig in beiden Richtungen je eine ununterbrochene Autokolonne im Schritttempo bewegte.

Eine langfristige Abhilfe wird nur in Form eines Parkhauses vorzugsweise beim Bahnhof oder notfalls am Köhnenbuch geschaffen werden können.

Kurzfristig sollte man sich an unkonventionelle Maßnahmen wagen: An Sonn-und Feiertagen und teilweise auch an Samstagen sind die großen Parkflächen im Gewerbe- und Industriegebiet südlich der Bahnlinie ungenutzt. In Absprache mit den Flächeneigentümern könnten dort Besucher gegen eine Gebühr parken, die die Kosten einer Bewachung, eines Pendelverkehrs in die Innenstadt und einer Pachtzahlung an die Eigentümer abdeckt. Zur Erhöhung der Attraktivität dieser Parkflächen durch einen Sonnenschutz und als gleichzeitiger Beitrag zur Energiewende könnten die Flächen mit Solarpaneelen überdacht werden, was im Fall der Parkplätze von Centrotherm ja auch zu einem Teil des Geschäftsfeldes passen würde.

Beide Lösungen - Provisorium oder Parkhaus - müssen durch eine Bewirtschaftung der Innenstadtparkflächen ergänzt werden, die das Parken in der Innenstadt gegenüber diesen Parkmöglichkeiten unattraktiv macht. Dies können entsprechende Gebühren und beschränkte Parkzeiten sein; für Innenstadtbewohner würden gegen eine angemessenen Betrag Ausweise ausgestellt, die das Parken auch an besucherstarken Tagen erlaubt.

Ausblick

Bei städtebaulichen Planungen im Bereich Weilerstr./Bergstr. könnte man als Beitrag zu einer zukunftsträchtigen Entwicklung einen Korrridor in Richtung der Bergflanke freihalten, um zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Finanzen dies ermöglichen, unter der B28 hindurch im Berg eine Garage für die Einwohner der Innenstadt bauen zu können und so die Gassen der Altstadt und den Graben zu entlasten.

Im Übrigen sind alle Maßnahmen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen und Parkregelungen nur so gut wie sie überwacht und Übertretungen gegebenenfalls geahndet werden. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass gelegentliches Abschleppen aus Parkverbotszonen Wunder bewirken kann.

27.05.2022, BUND Blaubeuren

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