Zeitlich beschränkte Fußgängerzone - Blaubeuren Verkehrskonzept
Ihre Meinung ist gefragt
Die Stadt Blaubeuren entwickelt ein neues Verkehrskonzept für die Innenstadt. Ziel ist es, den Verkehrsdruck zu reduzieren und somit die Aufenthaltsqualität nachhaltig zu erhöhen. Dabei spielen zahlreiche thematische Aspekte eine Rolle, z.B. die Lage und Ausgestaltung einer Fußgängerzone, die Frage der Parkierung und der Parkraumbewirtschaft, die Lenkung des Verkehrs oder auch mögliche Ausnahmeregelungen.
Das fertige Konzept soll möglichst optimal zu den heutigen, aber auch zufünftigen Anforderungen und Bedarfen passen. Im Rahmen der Erarbeitung fließen deshalb auch die Anliegen, Ideen und Argumente der Bürgerschaft ein.
Hier an der Pinnwand werden wir alle Beiträge, die im Rahmen des Beteiligungsprozesses eingehen veröffentlichen. Darüber hinaus werden wir die Kernaussagen aus allen Beiträgen regelmäßig extrahieren und als Überblick darstellen. So sind Sie immer auf dem neuesten Stand. Machen Sie mit! Wir freuen uns auf Ihre Beiträge.
Folgende Fragen können als Orientierung dienen:
- Wo soll Ihrer Meinung nach die Fußgängerzone eingerichtet werden? Welche der möglichen Varianten halten Sie für die beste?
- Was spricht aus Ihrer Sicht für oder gegen diese Variante?
- Welche Aspekte sind Ihnen - als Fußgänger:in, Radfahrer:in, Autofahrer:in - bei der Erstellung eines neuen Verkehrskonzeptes besonders wichtig? Was muss beachtet werden?
Wir werden nun alle Beiträge sichten, ordnen und die Kernaussagen herausziehen, damit alle Aussagen, Vorschläge und Ideen in den weiteren Prozess einfließen können. Hier auf der Beteiligungwebsite halten wir Sie außerdem über den weiteren Prozess auf dem Laufenden, schauen Sie also gern auch immer wieder hier vorbei.
null Zeitlich beschränkte Fußgängerzone
Ich bin für eine Fußgängerzone in der Karlstraße (Variante 3), jedoch ausschließlich am Wochenende und an Feiertagen und nur in den Sommermonaten.
Begründung:
Ich sehe zwei sehr unterschiedliche Konstellationen: An den Wochenenden in den Sommermonaten gibt es sehr viel touristischen Auto- und Fußgängerverkehr - da ist dringend Handlungsbedarf. Eine Fußgängerzone in der Karlstraße und ggf. ab Samstagmittag auch in der Webergasse gibt den Fußgängern Raum. Der touristische Autoverkehr und insbesondere der Parkplatz(such)verkehr kann mit ergänzenden Lösungen (z.B. Norma / Handelsgebiet mit Tranfer) o.ä. und verbesserter Beschilderung minimiert werden.
An normalen Werktagen, aber auch an Wochenenden in den Wintermonaten, gibt es wenige Touristen, in Wintermonaten auch keine Außenbewirtung. Hier mag jede Variante zwar Vorteile für die Einen bringen - aber auch genauso viele Nachteile für Andere - für betroffene Anwohner und Geschäfte ebenso wie für Besucher und Kunden.
Das Verbot von Autoverkehr betrifft viele Menschen, die aufs Auto angewiesen sind. Über Zweidrittel der Blaubeurer kommt aus Teilorten oder kann einen längeren Fußweg in die Altstadt nicht bewältigen oder hat nur eine kurze Besorgung auf einer Hin- oder Heimfahrt zu erledigen. Da spielt die Erreichbarkeit mit dem Auto eine entscheidende Rolle und ich befürchte, dass mit dem Fahrverbot in der Altstadt viele Besorgungen ins Handelsgebiet oder gleich in andere Orte verlagert werden.
Ich befürchte, dass mit einer Fußgängerzone zwar mehr Aufenthaltsqualität aber für weniger Fußgänger, also insgesamt mit weniger Frequenz in Geschäften und Cafes einhergeht. Besorgungen in der Stadt werden an normalen Werktagen leider meist nicht unter dem Aspekt Aufenthaltsqualität sondern unter dem Vorzeichen der Praktikabilität, der Effizienz und der Erreichbarkeit gemacht. Die heutige Fußgängerfrequenz an Werktagen ist gerade in der Karlstraße mit ihren breiten Gehwegen noch am besten mit dem Autoverkehr (im Schritttempo!) zu vereinbaren.
Die lang diskutierten Kurzzeitparkplätze in Karlstraße und Webergasse sind besonders unter der Woche, wenn der Schulhof nicht zur Verfügung steht, für Besorgungen in der Altstadt absolut wichtig. Eine Verlagerung des Verkehrs in Webergasse, Hirschgasse oder Mauergasse sowie ein Zweirichtungsverkehr in der Bergstraße ist für Anwohner, Besucher und Fußgänger dieser Straßen, die entweder keine oder nur unzureichende Gehwege haben, eine große Einschränkung der Wohn- und Aufenthaltsqualität. Leider gibt es keine optimale, ganzjährig einheitliche Lösung sondern nur die Möglichkeit die unterschiedlichen Interessen in einem guten Kompromiss für Bürger, Anwohner, Händler und Gastronomie sowie für Kunden, Besucher und Touristen zu finden. Die zeitliche Beschränkung auf Sommer und Wochenende halte ich für ein entscheidendes Kriterium, viele Vorteile mit möglichst wenigen Nachteilen zu vereinbaren: SaSo-FuZo im Sommer.
29.05.2022, Bärbel Kächele
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